Mauswiesel
Mustela nivalis

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Mauswiesel auf einer Wiese
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Biologie

Das kleinste Raubtier der Welt lebt einzelgängerisch und territorial. Fortpflanzung wahrscheinlich fast ganzjährig möglich. Wurfgröße 4-6 Junge. Jungtiere sind bereits nach 3 bis 4 Monaten geschlechtsreif. Nahrung: Hauptsächlich Wühlmäuse und andere Nager, gelegentlich auch Vögel, Eidechsen, Wirbellose und Aas. Durch ihren Körperbau sind Mauswiesel optimal an die Jagd in den Gangsystemen der Wühlmäuse angepasst. Vereinzelt erbeuten sie auch Beutetiere, die deutlich größer sind als sie selbst, zum Beispiel ein Kaninchen. Oft wird ein Teil der Beute als Vorrat in den Nestern versteckt. Populationsdichte schwankt mit Beuteangebot. Natürliche Feinde sind Fuchs, Hermelin, Katze, Greifvögel und Eulen.

Verbreitung

In Berlin in mehreren Bezirken nachgewiesen.

Erkennungsmerkmale

Lang gestreckter Körper, kurze Beine. Fell braun auf dem Rücken, Bauchseite weiß bis gelb; in Mitteleuropa wechselt das Mauswiesel nur selten und in gewissen Gebieten, wie zum Bespiel den östlichen Zentralalpen oder den Nordalpen, in ein weißes Winterfell. Schwanz kürzer als ein Viertel der Körperlänge.

Gehört zu
Masse

Kopf-Rumpf-Länge 14-19 cm,
Schwanz 3-5 cm,
Gewicht 30-100 g.

Ähnliche Arten

Das Mauswiesel wird oft mit dem Hermelin verwechselt. Das Letztere ist größer und besitzt eine schwarze Schwanzspitze. Ebenso ist beim Hermelin der Übergang der weißen Bauchfärbung in die braune Rückenfärbung deutlich in einer geraden Linie abgetrennt.

Gefährdungsgrad

gefährdet

Aktivitätszeit

Ganzjährig aktiv; dämmerungs- und tagaktiv.

Lebensraum

Breites Spektrum an Lebensräumen, reicht von Waldrändern, Wiesen bis hin zu landwirtschaftlich genutzten Flächen. Vorkommen bis 2500 - 3000 Meter über Meeresspiegel.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Verkehr: Das Straßennetz ist in Mitteleuropa oft sehr dicht. Fehlen Wildtierunterführungen oder Grünbrücken, können Straßen den Mauswieseln zum Verhängnis werden.
  • Verlust von Lebensraum infolge Zersiedelung, Zerstückelung und intensiver, großflächiger Landwirtschaft.
  • Fressfeinde sind Füchse, Hermeline, Katzen, Greifvögel und Eulen.
Fördermaßnahmen
Lebensräume strukturieren und vernetzen

Mauswiesel sind auf gut strukturierte Lebensräume mit dichter Vegetation angewiesen. Neben einem guten Nahrungsangebot braucht das Mauswiesel ausreichend Versteckmöglichkeiten. Liegende, hohle Baumstämme, Ast- und Laubhaufen, Steinhaufen- und Mauern oder auch Hecken können solche Verstecke bieten. Da Mauswiesel erheblichen Bestandsschwankungen unterliegen, können lokale Bestände erlöschen. Neu einwandernde Tiere können diese Gebiete aber wieder besiedeln. Daher ist die Vernetzung der bestehenden Lebensräume äußerst wichtig.

Beobachtungstipps

Kleiner Flitzer

Wie viele Säugetiere lebt auch das Mauswiesel sehr versteckt und ist daher nicht leicht zu entdecken. Selbst wenn man dieses kleine Raubtier einmal zu sehen bekommt, dann meist nur für einen kurzen Moment. Da Mauswiesel einen hohen Energiebedarf haben, verbringen sie viel Zeit mit der Suche nach Nahrung. Mit etwas Glück und viel Geduld kann man ein Mauswiesel am ehesten auf extensiven Landwirtschaftsflächen erspähen.

Extensive Landwirtschaftsfläche mit Obstbäumen
Extensive Landwirtschaftsflächen sind ideale Lebensräume für Mauswiesel.
Spuren

Mauswieseltrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Mittel- und Ringfinger als auch der Zeige- und Ringfinger liegen jeweils fast auf einer Höhe, die Daumen sitzen weiter unten. Die eher kurzen Krallen drücken sich meist als kleine Punkte ab. Das Mauswiesel hat behaarte Füße. Die Männchen sind teilweise deutlich größer als die Weibchen. Die Trittsiegel von Mauswieseln lassen sich von Hermelinabdrücken nur schwer unterscheiden, vor allem weil es einen Größenüberlappungsbereich zwischen großen männlichen Mauswieseln und kleinen weiblichen Hermelinen gibt. Im Schnee hilft die Spurbreite zur Differenzierung (hier im Foto knapp 4cm).

Mauswiesel in der Gangart Zweisprung.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

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