Bild © Jacqueline Hurt / stadtwildtiere.ch BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Der Zitronenfalter ist einer der ersten Frühlingsfalter und kommt wohl in allen mitteleuropäischen Siedlungsrandgebieten an Waldrändern und Waldlichtungen vor. Gelegentlich dringt er auch weit ins Siedlungsgebiet ein. Die Raupe ernährt sich an Faulbaum und Kreuzdorn, die Eier werden an die Blätter der Futterpflanzen gelegt. Verpuppung an Pflanzenstängeln oder unter Blättern. Die Falter besuchen verschiedene Blüten (Blutweiderich, Kriechender Günsel, Gundelrebe und Disteln) und schalten im Hochsommer eine mehrwöchige Flugpause ein. Überwinterung als Falter in Wurzelstöcken, Holzstapel, im Efeubewuchs am Fuß von Bäumen oder unter Brombeerstauden. Verbreitung In Mitteleuropa überall anzutreffen. Erkennungsmerkmale Großer Falter mit zitronengelber (Männchen) bis blassgelber (Weibchen) Grundfarbe. Geschwungene Form der Vorderflügelspitze, keinerlei graue oder schwarze Zeichnung. Gehört zu Tagfalter Masse Flügelspannweite ca. 60 mm Ähnliche Arten Die Männchen sind mit ihrer leuchtend gelben Farbe und den großen Flügeln unverwechselbar mit anderen Arten. Die Weibchen sind etwas blasser und können mit dem Großen Kohlweißling verwechselt werden, letztere sind aber im März noch nicht unterwegs. Außerdem fehlen dem Zitronenfalterweibchen jegliche schwarze Flecken. Gefährdungsgrad Nicht gefährdet Aktivitätszeit März – November. Eine Generation pro Jahr. Überwinterung als Falter. Lebensraum Waldränder, lichter Wald, Hecken. Auch im Siedlungsgebiet. Vagabundierende, mobile Art. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Gärten ohne Nahrung: Gärten, die hauptsächlich aus sterilem Rasengrün, Kirschlorbeer- oder Thujahecken und exotischen Zierpflanzen bestehen, sind für unsere Schmetterlinge wertlos, manchmal sogar giftig, und bieten den Raupen keine Lebensgrundlage. Invasive Neophyten und gebietsfremde Pflanzenarten: Diese bieten den Schmetterlingen wenig bis keinen Nektar und auch den Raupen keine Nahrungsgrundlage. Sommerflieder, der die Schmetterlinge durch seinen betörenden Geruch anlockt, kann sich negativ auf die Schmetterlingspopulationen auswirken, da er den Raupen keine Nahrung bietet und diese folglich auf dem Sommerflieder verhungern. Intensivierung der Landwirtschaft: In einer intensiven Landwirtschaft, finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Diese Veränderungen wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände allgemein aus. Fördermaßnahmen Um die Raupen des Zitronenfalters zu fördern, können Faulbaum und Kreuzdorn gepflanzt werden. Bereits mit einem einzelnen Faulbaumstrauch lassen sich auch im Garten gute Eiablageplätze schaffen. Kreuzdorn bildet viele Ausläufe und verbreitet sich deshalb im Garten sehr schnell. Die Falter sind weniger wählerisch. Rote und violett blühende Pflanzen sind jedoch besonders beliebt, wie beispielsweise Kratzdistel, Blutweiderich, Rote Waldnelke, Günsel oder Wiesen-Flockenblume. Viele Möglichkeiten führen zum Schmetterlingsparadies Sie brauchen keinen eigenen Garten, um etwas Gutes für die Schmetterlinge zu tun. Wohnen Sie in einer Genossenschaft oder besitzt Ihr Wohngebäude eine Grünanlage? Setzen Sie sich dafür ein, dass der Grünbereich naturnahe bewirtschaftet wird. Dazu zählen das Pflanzen von einheimischen Wildpflanzen, das Ersetzen von Rasenflächen durch artenreiche Wiesenflächen, das Stehenlassen von Blumeninseln, seltenes und gestaffeltes Mähen, sowie der Verzicht auf Pestizide und Herbizide. © Sandra Gloor / stadtwildtiere.ch Auch im Siedlungsgebiet kann mit dem Pflanzen von Faulbaum und verschiedenen Nektarpflanzen wie diesen Flockenblumen der Zitronenfalter gefördert werden. Beobachtungstipps Langlebige Schmetterlinge dank Sommerpause Die Raupen des Zitronenfalters sind auf Faulbaum und Kreuzdorn angewiesen. Die schlanken Raupen sind dunkel, mit einem hellen Seitenstreifen. An den beiden Futterpflanzen verpuppen sie sich und schlüpfen meist im Sommer. Doch kaum nach zwei Wochen verfallen die neu geschlüpften Falter in einen Sommerschlaf und werden erst wieder im Herbst aktiv. Durch die beiden Ruhepausen (Sommer- und Winterschlaf) können Zitronenfalter Energie sparen und erreichen so ein Alter von zehn bis elf Monaten. Zitronenfalter sind somit unsere langlebigsten Tagfalter. Winterschlaf in Eiseskälte Anders als andere Schmetterlinge, die als Falter in Höhlen überwintern, wählen Zitronenfalter relativ ungeschützte Orte wie Baumspalten oder Blätter als Überwinterungsort. Temperaturen bis minus 20°C übersteht der Falter, welcher seine Winterhärte einem körpereigenen Frostschutzmittel (Glyzerin) verdankt. Im Frühjahr kann man die Falter oft im Wald, Waldrand oder im naturnahen Siedlungsraum beobachten. Die leuchtend gelben Männchen patrouillieren dabei an Waldrändern entlang, um nach den etwas blasseren Weibchen Ausschau zu halten. In wilder Jagd fliegt das Männchen dann dem Weibchen hinterher. Lässt sich ein Weibchen am Boden nieder, kommt es zur Paarung, welche bis zu drei Stunden dauern kann. Beim Sonnen breiten sie ihre Flügel nicht aus, sondern setzten sich zusammengefaltet seitlich des Sonnenlichts aus. © Christa Thomke / stadtwildtiere.ch Zitronenfalter sind oft an violetten oder roten Blüten zu beobachten.