Bild © Claudia Kistler / swild.ch BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Der Schachbrettfalter, eine Charakterart trockener Magerwiesen, ist vielerorts selten geworden. Die Weibchen lassen ihre Eier auf den Boden fallen. Die Raupen entwickeln sich an verschiedenen Grasarten wie Aufrechter Trespe, Fiederzwenke und Schafschwingel, die Verpuppung findet anschließend an der Basis der Futterpflanze statt. Bevorzugte Falterblüten: Disteln, Witwenblumen, Skabiose und Flockenblumen. Standorttreue Art. Artförderung durch Erhaltung und Förderung extensiv genutzter, blumenreicher Magerwiesen. Verbreitung Auf Magerwiesen im Siedlungsgebiet vieler mitteleuropäischer Städte, erreicht in Nordwestdeutschland seine nördliche Verbreitungsgrenze. Mit größeren regionalen Lücken im Verbreitungsgebiet. Erkennungsmerkmale Mittelgroßer, unverkennbarer Falter. Schachbrettartig schwarz-weiß gemustert. Gehört zu Tagfalter Masse Flügelspannweite ca. 45 mm Ähnliche Arten Unverwechselbar mit anderen Arten. Gefährdungsgrad Nicht gefährdet Aktivitätszeit Mitte Mai – Ende August. Eine Generation pro Jahr. Überwinterung als Raupe. Lebensraum Typische Art der trockenen Magerwiesen. Extensiv genutzte, blütenreiche trockene Magerwiesen. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Gärten ohne Nahrung: Gärten, die hauptsächlich aus sterilem Rasengrün, Kirschlorbeer- oder Thujahecken und exotischen Zierpflanzen bestehen, sind für unsere Schmetterlinge wertlos, manchmal sogar giftig, und bieten den Raupen keine Lebensgrundlage. Invasive Neophyten und gebietsfremde Pflanzenarten: Diese bieten den Schmetterlingen wenig bis keinen Nektar und auch den Raupen keine Nahrungsgrundlage. Sommerflieder, der die Schmetterlinge durch seinen betörenden Geruch anlockt, kann sich negativ auf die Schmetterlingspopulationen auswirken, da er den Raupen keine Nahrung bietet und diese folglich auf dem Sommerflieder verhungern. Intensivierung der Landwirtschaft: In einer intensiven Landwirtschaft, finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Diese Veränderungen wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände allgemein aus. Fördermaßnahmen Um den Schachbrettfalter zu fördern, benötigen die Raupen hauptsächlich verschiedene Gräser. Pflanzen Sie deshalb Grasarten wie Aufrechter Trespe, Fiederzwenke , Schafschwingel, Wiesen-Rispengras, Rotem Straußgras, Gewöhnlichem Knäuelgras oder Flaumigem Wiesenhafer in Ihrem Garten. Die Falter mögen verschiedene Nektarquellen wie Flockenblumen, Skabiosen, Kratzdisteln und Ringdisteln. Ergänzen Sie Ihren Garten mit diesen Pflanzen, um den Schachbrettfalter zu fördern und in Ihren Garten zu locken. Viele Möglichkeiten führen zum Schmetterlingsparadies Sie brauchen keinen eigenen Garten, um etwas Gutes für die Schmetterlinge zu tun. Wohnen Sie in einer Genossenschaft oder besitzt Ihr Wohngebäude eine Grünanlage? Setzen Sie sich dafür ein, dass der Grünbereich naturnahe bewirtschaftet wird. Dazu zählen das Pflanzen von einheimischen Wildpflanzen, das Ersetzen von Rasenflächen durch artenreiche Wiesenflächen, das Stehenlassen von Blumeninseln, seltenes und gestaffeltes Mähen, sowie der Verzicht auf Pestizide und Herbizide. Stadtoasen In der Stadt können Verkehrsinseln, Bahnböschungen und Kiesplätze wahre Schmetterlingsoasen werden. Wildstauden und Wildkräuter locken zahlreiche Schmetterlinge an. Selbst auf dem eigenen Balkon kann der Schachbrettfalter gefördert werden. Einheimische, nektarspendende Pflanzen bieten hier nicht nur Schmetterlingen sondern auch Wildbienen Nahrung. Blühende Küchenkräuter wie Thymian oder Schnittlauch sehen nicht nur schön aus, sondern erfreuen auch die Schmetterlinge. © Kevin Vega / stadtwildtiere.ch Auf Magerwiesen kann man den Schachbrettfalter auch in Siedlungsrandgebieten antreffen. Besonders Disteln locken den Falter, die Raupen benötigen verschiedene Gräserarten. Beobachtungstipps Nachtaktive Raupen Die Raupe des Schachbrettfalters ist entweder grün oder gelb- bis graubraun gefärbt, mit einem hellbraunen Kopf. Am Rücken trägt sie eine dunkle Längslinie, an den Seiten einen oben hellen, unten dunklen Seitenstreifen. Mit etwas Glück kann man die nachtaktiven Raupen an Gräserarten entdecken. Die weißlichen Schmetterlingseier können wegen ihrer im Vergleich zu anderen Schmetterlingsarten deutlich größeren Erscheinung auffallen. Die Eier enthalten hohe Energiereserven, damit die Raupen ohne vorherige Nahrungsaufnahme überwintern können. Auffällige Falter im Schachbrett-Look Schachbrettfalter sind sehr auffällig gemustert und kommen gerne auf Magerwiesen oder warmen, grasbewachsenen Lichtungen vor. Auch an Straßenrändern und Böschungen, welche idealerweise mit einem Kalkmagerrasen bewachsen sind, können Schachbrettfalter gesichtet werden. © Micha D. / wikipedia Der Schachbrettfalter ist mit seinem schwarz-weißen Muster ein ausgesprochen hübscher und auffälliger Falter, der besonders auf Magerwiesen anzutreffen ist.