Bild © Mnolf (Wikipedia) BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Die Rauhautfledermaus ist die kleinste einheimische Fledermausart, die migriert. Verbringt Herbst (Paarungszeit), Winter und Frühling hier, auch Übersommerer sind möglich. Balzquartiere im Herbst in Baumhöhlen und Fassadenhohlräumen. Winterschlafquartiere oft in Holzstoß. Zieht im Frühling Richtung Nordosteuropa, wo die Jungen zur Welt gebracht und bis in den Herbst hinein großgezogen werden. Jagt im gradlinigen Flug entlang von Waldrändern, Hecken, Baumalleen oder Ufergehölzen kleine bis mittelgroße Fluginsekten. Oft gleichzeitige Ankunft vieler Tiere im Herbst. Verbreitung Von September - März in Zürich, Quartiere z.B. in Rollladenkästen der ETH Zürich. Erkennungsmerkmale Fell dunkelbraun bis kastanienbraun, Unterseite hellbraun bis gelbbraun. Gehört zu Zwergfledermäuse Masse Kopf-Rumpf-Länge 4,6–5,5 cm, Flügelspannweite 23–25 cm, Gewicht 6–15,5 g. Ähnliche Arten Die Rauhautfledermaus sieht der Zwerg- und Mückenfledermaus zum Verwechseln ähnlich. Sie gehört zu den kleineren heimischen Fledermausarten. Gefährdungsgrad Nicht gefährdet Aktivitätszeit Winterschlaf; während der Sommermonate nachtaktiv. Lebensraum Baumhöhlenreiche Laubwälder mit viel Totholz, in Siedlungen, Parks, bevorzugt im Tiefland. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche. Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden. Leimringe: diese in Eichen oder an Obstbäumen montierten Ringe zur giftfreien Schädlingsbekämpfung können, wenn sie ohne schützendes Gitter montiert werden, eine grausame Falle darstellen. Fördermaßnahmen Winterquartiere schaffen Vor Regen und Wind geschützte Holzstöße bieten den Rauhautfledermäusen wertvolle Winterquartiere. Beim Abtragen des Holzvorrats sollten Sie immer einen Rest vom Holzstoß stehen lassen, damit sich die Fledermäuse zurückziehen können. Richtig reagieren Falls Sie im Winter im Holzstoß eine Fledermaus finden, sollten Sie sie mit Handschuhen vorsichtig in den Rest vom Holzstoß zurückbefördern, so dass sie den Winterschlaf fortsetzen kann. Leider gibt es immer wieder Berichte von Rauhautfledermäusen, die verletzt in Heizöfen oder Holzstößen aufgefunden werden oder unabsichtlich mit Holzstößen transportiert werden. Beobachtungstipps Zirplaute und Balzflüge der Männchen Ab Mitte August treffen die Rauhautfledermäuse aus dem Baltikum und Norddeutschland ein, wo sie ihre Jungen aufgezogen haben. In unseren Breitengraden findet die Verpaarung statt. Mit Zirplauten locken die Männchen die Weibchen an. Diese Zirplaute ertönen aus den Verstecken heraus und sind auch für das menschliche Gehör gut wahrnehmbar. Auffällig sind auch die Balzflüge vor den Quartieren im Herbst. Schlafquartiere des Wintergasts Rauhautfledermäuse verbringen den Winterschlaf gerne in Städten, da diese im Winter ein relativ mildes Klima aufweisen. Hier müssen Fledermäuse weniger Frostnächte überstehen, was ihre Überlebenschancen erhöht. Für den Winterschlaf nutzen Rauhaufledermäuse Hohlräume und Ritzen jeglicher Art. Eine ganz besondere Vorliebe scheint diese Fledermausart für Holzstöße zu haben. Jagende Rauhautfledermäuse Rauhautfledermäuse fliegen spät abends aus. Ihr Jagdflug ist langsamer und geradliniger als jener von Zwergfledermäusen. Die Rauhaufledermaus orientiert sich entlang von Ufergehölzen, Waldränder und Hecken - man bezeichnet ihren Flug als „patrouillieren“. Sie frisst hauptsächlich kleine, schwärmende Insektenarten wie zum Beispiel Mücken, Falter und Fliegen. © SSF / fledermausschutz.ch Rauhautfledermaus auf Holzscheit